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”Longing for the future” 1994
Mixed media- Integral installation in Schloss Tarasp, Schweiz
Bronzie, slide viewer, slide photograps
dim. each column 160 cm
Exhibition text by the Danish artist Per Traasdahl Scuol 1994

Longing for the future
In the music hall of Schloss Tarasp, Peter Westman has installed five man-size cast bronze models of stretched-out antique columns. Placed centrally in the room in a irregular circle, each column is crowned with a bronze apple.
At first glance this figuration does not surprise us – in a well equiped set up of a castle like Tarasp. Build in the middle ages the castle was a virtual ruin when a german manufacturer bought it in the beginning of this century and initiated a most ambitious restoration. One almost feels the attempt to recreate a fictive blood-relationship with history.
The site and the situation in Westmans installation (set for something timeless or time-confused) is now juxteposed with five transparent photoimages, each one inclosed in an apple, only revealling itself to one eye at a time.
I am alone by watching and the different feelings the images give me, have already affected my memory once I repeat the viewing. I am given no explanation, I will never see the images all at once but just the mere fact that they are placed here on identical structures furthers my attempt to see a connection. A story is suggested in the hole circumstance, the images are very specific and give the feeling of something intimate, but a narrative remains unresolved, untold or maybe for-told. As well as the castle itself: a dream which realisation becomes an inhibitation – only to become a dream again in the witness – who then walks away… maybe more inhibited.

 
Orginal text in German

SICH SEHNEN NACH DER ZUKUNFT
In der Musikhalle des Schloss Tarasp installiert Peter Westman fünf gegossene Bronzemodelle antiker, in der Proportion zu Menschengösse verlängerter Säulen. Zentral und zu einem unregelmässigen Zirkel im Raum plaziert, ist jede Säule von einem bronzenen Apfel gekrönt. Auf den ersten Blick überrascht uns diese Gestatung nicht – in einer Inszenierung wie es das Schloss Tarasp darstellt. Das mittelaterliche Schloss war eine Ruine, als ein deutscher Fabrikant es zu Beginn unseres Jahrhunderts kaufte und aufwendig restaurierte. Man spürt den Versuch, eine fiktive Blutsverwandtschaft mit Geschichte wiederherzustellen. Ort und Situierung von Westmans Installation (eingerichtet als etwas Zeitloses oder Zeitverwirrtes) wird nun kontrastiert mit fünf Lichtbildern, ein jedes in einen Apfel eingebaut, jedes Bild jeweils sichtbar für nur ein Auge.
Bei der Betrachtung bin ich alleine und die verschiedenen Gefühle, die die Bilder nacheinander und bei wiederholter Betrachtung auslösen, befragen meine Erinnerung. Ich bekomme keine Erklärung, ich werde sie nie zusammen sehen können, aber einzig die Tatsache, dass sie in identischer Struktur erscheinen, motiviert mein Bedürfnis, Zusammenhänge herzustellen.
Durch die ganzen Umstände dieser Installation wird eine Erzählung suggeriert. Die Bilder sind spezifische, haben etwas Intimes, aber etwas Erzählerisches bleibt uneingelöst, ungesagt oder vielleicht sogar voraugesagt. Gleich wie mit dem Schloss selbst: Ein Traum, dessen Realisierung zur Hemmung wird – nur um wiederum Traum zu werden – der dann geht… vielleicht gehemmter.

          Per Traasdahl, Scuol '94

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
The project was exhibited in the Schloss Tarasp and on Stiftung BINZ-39 Scuol, Schweiz 1994.